Die Polizei hat’s nicht leicht. Oft werden die gesetzestreuen Ordnungshüter bloss als Strafzettelverteiler und Spielverderber bei Homepartys wahrgenommen. Nicht immer zu Unrecht! Entsprechend wichtig ist eine offene Kommunikation über die Arbeit der Freund-und-Helfer-Organisation.
Wir haben die Kommunikationskanäle von drei Staatsgewalten einem kurzen Ad Check unterzogen: der Stadtpolizei Zürich, der Stadtpolizei St. Gallen sowie der Kantonspolizei Basel-Stadt.
Die Websites
Wie zu erwarten: Internetauftritte von Polizeibehörden sind ein Graus für alle Fans von schönen Dingen. Stieres Beamtendeutsch, seitenlange Texte und unübersichtliche Strukturen bilden einen grässlichen Schutzwall gegen die Benutzerfreundlichkeit. Wer diesen Bleihagel überlebt, hätte auch Kafkas Prozess geschafft. Einzig Basel sticht mit Responsive Design heraus und wird auf Bewährung freigelassen.
Links:
Die Social Media-Aktivitäten
Die Stadtpolizei Zürich ist auf Facebook und Twitter vertreten, jene von St. Gallen sogar auf Instagram. Hier tanzt auch wieder Basel aus der Reihe, aber leider nicht im Takt der Zeit. Die Kantonspolizisten haben nur einen Facebook-Account für die Rekrutierung. Ansonsten gilt für Like-Fishing im Netz folgende Faustregel: Titten, Tiere oder Tote. Die Ordnungshüter von St. Gallen scheinen das verstanden zu haben. Sie setzen zu diesem Zweck den Polizeihund «Jasper» ein. Er erlebt den abwechslungsreichen Polizeialltag auf vier Pfoten und wird publikumswirksam im Netz inszeniert. Das macht die Polizei mit dem schrägsten Dialekt zumindest zum Sieger der Herzen.
Links:
Stadtpolizei St. Gallen @Instagram
Stadtpolizei St. Gallen @Twitter
Stadtpolizei St. Gallen @Facebook
Kantonspolizei Basel-Stadt @Twitter
Kantonspolizei Basel-Stadt @Facebook
Die Werbung
Durch das Jahr hinweg sieht man ausser «F*ck The Police»-Graffitis wenig Werbung zum Thema. Höchstens die verschiedenen Rekrutierungskampagnen sorgen hin und wieder für Gesprächsstoff. Doch nur einem Korps ist das in letzter Zeit erfolgreich gelungen: der Stadtpolizei Zürich. Die Stadtpolizei St. Gallen hat es (zusammen mit dem Ostschweizer Polizeikonkordat) dagegen auf eine ziemlich skurrile und mysteriöse Sherlock-Holmes-Art probiert, wie ein kurzer Blick auf diesen R(h)einfall zeigt. An dieser Stelle also: Liebe Basler und St. Galler, wir arbeiten auch crossmedial und through-the-line. Und erst noch gefährlich gut.
(PZ.)